Sehr geehrte Medienvertreter, bzw. Leser dieses Portals,
ich möchte Sie bitten, die Wissenschaft bzw. den Umgang mit wissenschaftlichen Ergebnissen in den Mittelpunkt unserer medialen Diskurse zu stellen und nicht die Personen, die sich zu Wort melden. Die Zwischenergebnisse unserer Umfrage haben uns veranlasst die offenen Briefe zu schreiben, siehe auch die wissenschaftliche Synopsis.
Wir als Wissenschaftler haben 2 Aufgaben:
- Solide und belastbare Ergebnisse zu erstellen, die von unseren Kollegen nachgeprüft und bestätigt werden können. Die Validität/Gültigkeit einer Aussage und die Reliabilität /Wiederholbarkeit/ Belastbarkeit eines Resultates sollte gegeben sein.
- Jeder Wissenschaftler ist verantwortlich für sein Handeln und sollte sich daher bewusst sein, dass seine eigenen Ergebnisse von Kollegen anderer Disziplinen, bzw. von den Medien und Interessenverbänden und auch von den Politikern zur Kenntnis genommen werden oder auch überinterpretiert werden und dann auch im Sinne des Allgemeinwohls möglicherweise so umgesetzt werden, indem Beobachtungen und Ergebnisse vorschnell und unüberlegt für politisches Handeln eingesetzt werden.
Ich habe mich entschlossen, diese offenen Briefe zu schreiben, in der Hoffnung, dass ich im politischen Raum Kontakt zu meinen Kollegen erhalte, die die Politik beraten, bzw. auch zu den ausgewiesenen Experten in Europa, die sich einem inhaltlichen Diskurs um alternative Vorgehensweisen aufgeschlossen sein könnten.
Mein wissenschaftliches Lebenswerk beruht auf wissenschaftliche Arbeiten, die ich am EMBL 1985-1987 und am Basel Institut für Immunologie 1987-1995 durchgeführt habe. Ich bin persönlich sehr dankbar, dass das Schicksal mir am 27.12.1988 zuteil geworden ist, als ich nämlich gegen 14 Uhr ein neues Wissenschafts-Kapitel im Verständnis von Zinkfingergenen aufschlagen konnte.